Start unter schwersten Bedingungen geglückt
Den Start für sein junges Unternehmen „Naturpott Borkenberge“ hatte sich Thomas Fischer sicherlich anders vorgestellt. Erst 2018 hatte der 34-jährige den Campingplatz in der Nähe des Flugplatzes Borkenberge gekauft und quasi von Grunde auf erneuert.
„Dieser Campingplatz hatte, als ich ihn gekauft habe, einen sehr schlechten Ruf. Wir mussten die komplette Fläche von knapp 9 Hektar komplett sanieren. Diese Arbeiten haben bis Mitte 2020 gedauert. Noch Anfang 2019 mussten wir rund 1.500 Kubikmeter Müll entsorgen, die damals zurückgeblieben sind“, erläuterte Fischer gegenüber den heimischen Landtagsabgeordneten Dietmar Panske, der bei seinen regelmäßigen Touren durch den Wahlkreis auf das junge Unternehmen aufmerksam geworden ist. „Mittlerweile haben wir alle unsere 100 Stellplätze komplett mit Strom, Wasser und Abwasser erschlossen. Darüber hinaus können wir unseren Gästen auch drei klimatisierte sogenannte Glampingzelte mit Einbauküche, Bad und weiterem Luxus bieten. Zudem vermieten wir weiterhin rund 150 Stellplätze an Jahrescamper.“
Im letzten Jahr wollte Fischer zusammen mit seinem Team richtig durchstarten – doch dann kam die Corona-Pandemie. „Von den damaligen pandemiebedingten Reisebeschränkungen sind natürlich auch wir voll getroffen worden. Die Tourismuscamper blieben weg und damit auch die wichtigste Einnahmequelle. Weil ich mein Unternehmen gleichzeitig erst im Jahr vor der Pandemie gegründet hatte und daher keine Umsätze erzielen konnte, gab es zunächst auch keine Wirtschaftshilfen. Denn die werden auf Grundlage der Vorjahreserlöse festgesetzt,“ machte Fischer auf Schwierigkeiten bei den Corona-Hilfen aufmerksam.
„Gerade um Unternehmen wie dem Naturpott Borkenberge zu helfen, die aufgrund von speziellen Fallkonstellationen in den bestehenden Hilfsprogrammen von Bund und Ländern nicht berücksichtigt werden, haben Bund und Land im Mai diesen Jahres ein Härtefallfonds in Höhe von rund 316 Mio. Euro aufgestellt. Ziel ist es, auch diesen betroffenen Unternehmen und Selbstständigen schnellstmöglich unter die Arme zu greifen und den Betrieb am Laufen zu halten,“ verwies Panske auf die staatlichen Bemühungen die Pandemie bedingten negativen Folgen für die Wirtschaft abzumildern und den Fortbestand möglichst vieler Betriebe zu sichern.
Einen Antrag für den Härtefallfonds habe er schon gestellt, dieser würde gerade bei der Bezirksregierung geprüft, zeigte sich Fischer bei einem Rundgang über das Gelände für die Zukunft daher auch optimistisch. Denn mittlerweile sei das Geschäft gut angefahren und mit rund 20.000 Übernachtungen in diesem Jahr sei man nahe an die eigene Zielmarke von 25.000 Übernachtungen herangekommen.
Panske zeigte sich beeindruckt von der Energie des jungen Unternehmers aber auch von dem gepflegten Campingplatz. Besonders für Familien mit Kindern ließe dieser Platz keine Wünsche offen, war der Landtagsabgeordnete insbesondere mit Blick auf das neue Naturbad und den modernen Spielplatz überzeugt. „Ich bin mir sicher, dass insbesondere im nächsten Jahr ganz viele die Chance nutzen werden, um sich bei uns vor Ort zu erholen und gemeinsam Spaß zu haben. Die Corona-Pandemie hat es ja vielen nochmal gezeigt, dass es auch in Deutschland schöne Orte gibt, an denen man seinen Urlaub verbringen kann – und am Münsterland kommt man da sowieso nicht vorbei.“ Abschließend versprach der CDU-Parlamentarier den kurzen Draht aufrechterhalten zu wollen, sollte es bei dem aktuellen Förderantrag aber auch darüber hinaus zu Problemen für den „Naturpott“ kommen.