„Inklusion muss überall mitgedacht werden – in allen Lebensbereichen“
Jeder fünfte Mensch in Nordrhein-Westfalen lebt mit einer Behinderung oder chronischen Erkrankung – insgesamt 3,6 Millionen Menschen. Die Teilhabe dieser Menschen am gesellschaftlichen Leben ist daher eine wichtige Aufgabe. Wie Inklusion vor Ort gelingen kann, zeigt dabei eindrucksvoll die Lebenshilfe Senden. Hiervon konnte sich der hiesige CDU-Landtagsabgeordnete Dietmar Panske zusammen mit dem CDU-Gemeindeverbandsvorsitzenden Günter Mondwurf sowie Hartwig Treckmann selbst ein Bild machen.
Geschäftsführerin Ina Freifrau Droste zu Senden und Vorsitzender Uwe Lucht nutzten den Besuch des CDU-Parlamentariers, um über die Arbeit der Lebenshilfe zu berichten, aber auch um aktuelle Herausforderungen anzusprechen.
„Mit unserer Arbeit wollen wir Familien mit geistig behinderten Angehörigen entlasten und sie aus der Isolation holen. Zum Beispiel in dem wir sie bei der Bewältigung von Fragen im Umgang mit Behörden unterstützen und auch bei der speziellen Förderung von Kindern,“ erklärte die Geschäftsführerin Freifrau Droste zu Senden. „Seit unserer Gründung im Jahr 1974 ist die Lebenshilfe im Kreis Coesfeld zum größten Anbieter von Freizeitaktivitäten für geistig behinderte Menschen geworden. Kreisweit betreuen wir in diesem Feld knapp 120 Klienten. Wobei rund ein Drittel von ihnen nicht aus Senden, sondern den Städten und Gemeinden im Kreis Coesfeld kommt.“
Das sei eine wichtige Entlastung der jeweiligen Familien, ergänzte Lucht. Schließlich würde ihnen teilweise eine bis zu fünf Stunden dauernde gesicherte und professionelle Betreuung ihrer Angehörigen am Tag geboten und das auch am Wochenende. „Das ist aber nicht nur für die Familien ein wichtiges Angebot“, machte Lucht ferner deutlich. „Auch für unsere Klienten ist es wichtig rauszukommen und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.“
Neben Freizeitaktivitäten bietet die Lebenshilfe Senden 31 Wohnplätze in besonderen Wohnformen und außerdem Schulbegleitungen an. Gerade bei dem Angebot der Schulbegleitung gebe es eine deutlich steigende Nachfrage, führte Freifrau Droste zu Senden aus. „Mittlerweile werden ca. 70 Schülerinnen und Schüler von unseren Helferinnen und Helfern begleitet und dabei sind sie von den Lehrkräften sehr gern gesehene Unterstützungskräfte im Unterricht. Vier Augen sehen schließlich mehr als zwei.“
Der CDU-Abgeordnete zeigte sich von dem Nutzen der Schulbegleitung überzeugt: „Ausreichend und qualifiziertes Personal ist die Grundlage zum Gelingen der Inklusion. Deshalb wurden in NRW seit 2017 rund 10.000 zusätzliche Inklusionsstellen an Schulen geschaffen. Die Lebenshilfe als Anbieter von Schulbegleitungen ist dabei eine wichtige Stütze für das Gelingen der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe der Inklusion.“
Panske ist überzeugt. „Der Gedanke der Teilhabe darf nicht wie früher begrenzt sein auf die Teilhabe an Arbeit. Mehr Barrierefreiheit im medizinischen Bereich oder bei der Mobilität, mehr Wohnraum für Menschen mit Beeinträchtigungen, hinzu kommen die Herausforderungen in Kitas und Schulen durch mehr Kinder Förderbedarf. All das sind Handlungsfelder, die die Landesregierung mit einem neuen Aktionsplan, der zurzeit im Schulterschluss mit Verbänden, Organisationen, der Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderung und dem Institut für Menschenrechte erarbeitet wird, anpackt. Umfassende Teilhabe ist schließlich eine gesellschaftliche Daueraufgabe – Einzelmaßnahmen allein sind nicht zielführend. “
Abschließend bedankte sich der CDU-Landtagsabgeordnete für das große Engagement der Lebenshilfe Senden. „Was hier geleistet wird, und dieses zum Teil ehrenamtlich, ist nicht nur für die Betroffenen von enormer Bedeutung sondern auch für unsere Gesellschaft als Ganzes. Hier werden Menschen mit Beeinträchtigungen dabei unterstützt, ein selbstbestimmtes Leben ohne Bevormundung führen zu können. Eine wirklich großartige Arbeit!“