„Wir wollen für alle eine qualitativ gute und menschliche Pflege“
„In der Pflege ist die Personaldecke dünn und der Arbeitsdruck hoch“, diesen Eindruck nimmt der heimische CDU-Landtagsabgeordnete Dietmar Panske derzeit aus vielen Gesprächen mit Vertretern der stationären, der ambulanten und der palliativen Pflege mit. Verdruss bereiten oft die strengen Dokumentationspflichten. Im Seniorenhaus Mauritius in Nordkirchen sprach Panske nun zusammen mit Vertretern der örtlichen CDU darüber mit Verwaltung und Vertretern der Pflegekräfte.
„Kontrollen müssen sein“, fand zwar Einrichtungsleiter Klaus Starke. „Bei Prüfungen wird aber weniger darauf geachtet, ob Bewohner zufrieden sind, sondern ob im Formular ein Häkchen richtig gesetzt ist“, kritisierte er. Der Kontakt zu den Bewohnern bliebe zum Teil auf der Strecke, da die Pflegerinnen und Pfleger rund 40 Prozent ihrer Arbeitszeit mit bürokratischen Anforderungen beschäftigt seien.
„Gute Pflege benötigt qualifiziertes und motiviertes Personal. Pflege braucht mehr Zeit und weniger Hektik und weniger Dokumentation, dafür mehr menschliche Zuwendung“, stimmte der Landtagsabgeordnete zu. Daher müsse die Zahl der Pflegekräfte deutlich erhöht werden. „Ohne ein Mehr an Personal kommt die Pflege zunehmend an ihre Grenzen. Die Corona-Pandemie hat uns das eindrücklich vor Augen geführt.“
Einig war man sich in der Runde, dass Geld alleine dieses Problem aber nicht lösen könne. Vielmehr bräuchte es verlässliche und angemessene Arbeitsbedingungen.
„Insgesamt werden wir den enormen Bedarf an Fachkräften in der Pflege aber nicht alleine über den deutschen Ausbildungsmarkt befriedigen können. Deshalb setzen wir in NRW neben Verbesserungen in der Aus- und Weiterbildung auch auf die Einwanderung von ausländischen Fachkräften“, erklärte Panske
Erst vor kurzem hatte NRW-Gesundheitsminister Laumann ein Willkommensgeld in Höhe von 3.000 € für Menschen aus nicht EU-Ländern angekündigt. Das „Willkommensgeld NRW“ soll unter anderem die Kosten des Visums und der Einreiseerlaubnis, der Unterkunft bei der Einreise, der Erstausstattung der Wohnung und des Lebensunterhalts im Anerkennungsverfahren abfedern.
„Mit dem Willkommensgeld wollen wir ihnen die Entscheidung für eine Arbeitsaufnahme in Nordrhein-Westfalen erleichtern und ihnen beim Neuanfang helfen.“ Das Angebot richte sich ausdrücklich auch an geflüchtete Pflegefachkräfte aus der Ukraine, betonte Panske.